Diagnostik

Eine umfassende und gleichzeitig zielorientierte Diagnostik ist die Grundlage jeder therapeutischen Maßnahme. Die krankheitsbezogene Diagnostik und Therapie sollte vor Antritt einer rehabilitativen Maßnahme abgeschlossen sein.

Diagnostik

Als erste diagnostische Maßnahme in unserem Haus erfolgt die Sichtung und Bewertung der vorhandenen Befunde und Daten des Patienten, welche für den rehabilitativen Prozess wichtig sind. Unter Umständen müssen weitere Befunde angefordert werden. Die weiteren diagnostischen Maßnahmen sind vordergründig ausgerichtet auf rehabilitationsspezifische Ziele und sozialmedizinische Fragestellungen. Sie umfassen Methoden der Medizin, Psychologie und anderer Disziplinen, wobei der Schwerpunkt auf der Erfassung von Funktionseinschränkungen und/oder Aktivitätseinschränkungen, welche Auswirkungen auf das Leistungsvermögen haben, liegt.

Dies erfordert:

  • Diagnostik der Erkrankung und der Funktionsstörung auf der Ebene der Körperstrukturen und -funktionen
  • Spezielle Leistungsdiagnostik auf der Ebene der Aktivitäten, körperliche und psychische Leistungsfähigkeit, unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen im Beruf und Alltag
  • Psychosoziale Diagnostik, Eingangs-, Verlaufs- und Abschlussdiagnostik
  • Diagnostik und Berücksichtigung individueller Lebensumstände

Zu Beginn der Rehabilitation dient die Diagnostik dazu, den patientenbezogenen Rehabilitationsbedarf zu ermitteln um individuelle Therapieziele festzulegen, anhand derer ein Therapieplan erstellt werden kann. Am Ende der rehabilitativen Maßnahme ermöglicht die Rehabilitationsdiagnostik die Beurteilung, ob und in welchem Umfang die vereinbarten Rehabilitationsziele erreicht werden konnten. Es erfolgt eine Darstellung und Bewertung der Schädigung der Körperstrukturen und -funktionen. Zusätzlich wird die Einschränkung der Aktivität sowie die Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben vor dem Hintergrund der individuellen Lebensgeschichte bewertet.

Elemente der Rehabilitationsdiagnostik

  • medizinische, berufliche, soziale Anamnese
  • körperliche Untersuchung
  • psychologische Diagnostik

In der psychologischen Diagnostik werden krankheitsbezogene oder anderweitige psychische Belastungen und sich daraus ergebende Beeinträchtigungen erfasst. Inhalte der Psychodiagnostik sind die Erfassung und Bewertung kognitiver Kapazitäten und Potentiale, die Feststellung des Status der Krankheitsverarbeitung und der vorhandenen Ressourcen sowie die Feststellung psychischer Beeinträchtigungen. Die individuellen Lebensumstände werden primär im Rahmen des ärztlichen Aufnahmegespräches erfasst und im Verlauf der weiteren Therapie unter anderem durch Visiten, therapeutisch orientierte Gespräche und Teambesprechungen ergänzt und vertieft.

Bei der Aufnahme werden durch die Mitarbeiter des Pflegedienstes nach einem standardisierten Verfahren Vitalparameter, Medikation, Allergien und Hilfsmittel erfasst. Anschließend erfolgen die umfassende ebenfalls standardisierte ärztlichen Anamnese und die Erhebung des klinischen Status des Patienten. Zusätzlich werden Daten zur sozialen und beruflichen Situation einschließlich vorhandener Kontextfaktoren erhoben und aktuelle Beschwerden und Funktionseinschränkungen und Fähigkeitsstörungen in Bezug zur beruflichen Tätigkeit oder zum täglichen Leben aus Sicht des Patienten beschrieben. Die hierbei erhobenen berufsbezogenen Einschränkungen führen im Bedarfsfall zu weitergehenden funktions- oder leistungsbezogenen Untersuchungen, wie zum Beispiel Belastungserprobung.

Erhobene Kontextfaktoren beziehen sich insbesondere auf Krankheitsfolgen und Krankheitsverarbeitung, Gesundheitsverhalten, Motivation und Erwartungshaltung, Ernährungsgewohnheiten, Suchtverhalten, psychische Belastungsmomente und soziale Lebensumstände. Durch diese Informationen können gesundheitliche Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit der individuellen psychosozialen Situation gesehen werden.

Ziele der Diagnostik

  • Festlegung eines Therapiezieles
  • Erstellung eines Therapieplanes
  • Verlaufskontrollen
  • sozialmedizinische Beurteilung

Die individuellen Rehabilitations- und Therapieziele, die den allgemeinen Rehabilitationsauftrag beinhalten, werden nach Abschluss der durchgeführten Diagnostik gemeinsam mit dem Patienten festgelegt. Hierbei werden Vorbefunde, die Ergebnisse des Aufnahmegespräches und der körperlichen Untersuchung, Therapieziele des Patienten, Kontextfaktoren, Rehabilitationsprognose und -potential berücksichtigt. Im Verlauf der Rehabilitation wird der Stand der festgelegten Therapieziele unter anderem durch regelmäßig stattfindende ärztliche Visiten kontrolliert.

Da die Zielformulierung einen Prozess darstellt, ist es möglich, dass auf Grund von Verlaufsdiagnostik und therapeutischen Zwischenuntersuchungen anfangs formulierte Rehabilitationsziele verändert werden müssen. Da der Erfolg der Rehabilitation zu wesentlichen Teilen von der Mitwirkung des einzelnen Patienten abhängt, wird diese durch alle Mitarbeiter intensiv gefördert und in eigenverantwortliche Aktivitäten umgesetzt.

Zu Beginn der Rehabilitation müssen Informationen zum malignen Grundleiden im gesamten bisherigen Verlauf vorliegen bzw. kurzfristig beschafft werden. Auch bezüglich vorhandener relevanter Begleiterkrankungen sollten entsprechende Befunde vorliegen. Am Tag nach der Aufnahme des Patienten werden individuell bezogen auf die Grunderkrankung und vorhandene Begleiterkrankungen entsprechende Laborparameter erhoben. Des Weiteren werden zur Einschätzung der kardiopulmonalen Belastbarkeit bedarfsweise Funktionsteste wie EKG, Lungenfunktionstest, Ergometrie, 6-Minuten-Gehtest oder Blutgasanalyse durchgeführt. Optional wird je nach Indikation und Vorbefunden eine weitere Diagnostik initiiert.

Die Klinik verfügt dazu über folgende diagnostische Möglichkeiten:

  • Röntgen
  • Mehrkanal-EKG
  • Ergometriemessplatz mit Defibrillator
  • Langzeit-EKG
  • Langzeit-Blutdruckmessung
  • Sonographie (Abdomen, Thorax, Schilddrüse, Gefäße, Echokardiographie, Urosonographie)
  • Spirometrie
  • Blutgasanalyse
  • Pulsoxymetrie
  • Uroflowmessung
  • Zystoskopie
  • Blutzuckermessgeräte
  • Medizinische Überwachungseinheit zum kardiopulmonalen Monitoring
  • Psychologische Diagnostik
  • Klinisch-chemisches Labor über Verbundvertrag mit hospital Laborverbund Bernau

An der Klinik nicht verfügbare medizinisch indizierte diagnostische Maßnahmen sind durch Kooperationsvereinbarungen mit den Krankenhäusern Märkisch-Oderland Strausberg und der Immanuel Klinik Rüdersdorf sichergestellt. Fachärztliche konsiliarische Untersuchungen werden zusätzlich durch Kooperationsvereinbarungen im Bereich der HNO und der Gynäkologie realisiert. Die bei der Aufnahme des Patienten durchgeführte Diagnostik wird bedarfsweise patientenindividuell und krankheitsbezogen im Verlauf der Rehabilitation wiederholt. Leistungs- und Funktionsteste werden grundsätzlich am Anfang und am Ende des rehabilitativen Verfahrens durchgeführt.

 
 
 
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    Ärztliche Leitung und Chefärztin der Immanuel Klinik Märkische Schweiz

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